Dating Trendbericht: Matching Algorithmen und Daten entscheiden, wer das Onlinedating-Spiel gewinnt

<< Auszug aus Kapitel 2 "CEO OF LOVE - Dating Trendbericht 2015 >>

Dates und Hookups sind auf dem Vormarsch, aber nicht zu Lasten der traditionellen Onlinedating- und Partnervermittlung-Seiten. Was ist also der entscheidende Faktor, der eine Onlinedating-Firma erfolgreich macht? Alle CEOs of LOVE sind sich einig, dass gutes Matching im Onlinedating-Business der Schlüssel zum Erfolg ist.

Carsten Böltz sagt: "Wir glauben fest daran, dass unsere Algorithmen unseren Mitgliedern helfen, den richtigen Partner zu finden," Shayan Zadeh verspricht: "Wir verfeinern unseren Algorithmus täglich weiter, um unseren Mitgliedern auf unserer Seite das bestmögliche Erlebnis zu bieten" und Sigurd Vedal beschreibt die "Mission“ der Seite: „so schnell wie möglich den besten passenden Partnervorschlag zu machen". Die Dating-Seiten haben jedoch alle ihre eigenen Vorstellungen davon, welche Art von Matching die besten Ergebnisse liefern kann. Wir haben die verschiedenen Algorithmen unter die Lupe genommen und vergleichen die jeweiligen Vor- und Nachteile.

Matching – das Herz jeder Dating-Webseite

Das Herzstück einer jeden großen Dating-Website ist das richtige Matching-Konzept. Ein Algorithmus bestimmt, wer wem vorgeschlagen wird und welche Mitglieder kommunizieren können. Diese Algorithmen sind oft streng geheim, denn der Matching-Algorithmus verwandelt einen Dating-Dienst von einer großen Datenbank in einen Service, der zwischen zwei Fremden Liebe ermöglicht.

Der Vorteil von Onlinedating ist nicht nur die Bequemlichkeit oder der unkomplizierte Zugang zu einer großen Anzahl von Singles, sondern das Versprechen, mit Hilfe eines guten Algorithmus besonders gute Partnervorschläge zu liefern: Wer im Internet nach dem richtigen Partner oder der richtigen Partnerin sucht, kennt das Problem: Das Angebot ist riesig. Den oder die Richtige online zu finden, ist alles andere als leicht. Viele Singlebörsen setzen deswegen auf das sogenannte Matchmaking. Algorithmen sollen zueinander passende Pärchen anhand bestimmter Parameter identifizieren und zusammenführen.

Abgesehen von den sogenannten White-Label-Websites, bei denen sich hinter unterschiedlichen Namen, Adressen und Designs die immer gleiche Datenbank verbirgt, gibt es keine zwei Dienste mit genau dem gleichen Matching-Algorithmus. Es ist jedoch möglich, die zugrundeliegende Matching-Logik in fünf Kategorien einzuteilen.

(1) Geolocation

Geolokalisierung ist die aktuell angesagteste Art des Matchings. Dank der neuen Möglichkeiten, die mobile Technologien bieten, können Apps den Standort des Nutzers per Smartphone feststellen und ihn mit Menschen in der Nähe in Kontakt bringen. Viele dieser Anwendungen brauchen kaum Zusatzinformationen, sondern verlassen sich fast ausschließlich auf örtliche Verfügbarkeit als Matching-Kriterium. Das macht sie intuitiv und einfach zu bedienen.

Vorteile

Location-basierte Apps machen Spaß und haben viele neue Kunden zum Onlinedating gebracht. Seit Dating mobil geworden ist, sind Partnersuchende nicht mehr auf den Schreibtisch beschränkt. Jetzt ist Onlinedating etwas, das man unterwegs macht und mit Freunden teilen kann. Das macht die ganze Sache weniger einsam, weniger privat, weniger peinlich und dafür wesentlich amüsanter.

Nachteile

Die Kehrseite der Medaille ist die Oberflächlichkeit dieser Dating-Variante und die Tatsache, dass hier viel dem Zufall überlassen wird. Die meisten location-basierten Dienste zeigen bei den Profilen kaum mehr als ein Bild. Ansonsten ist man bei der Suche fast gänzlich sich selbst überlassen, denn neben der geografischen Nähe gibt es wenige Hinweise darauf, welche Kontakte sich lohnen könnten. Damit kann das Verfahren sehr zeitaufwändig und ermüdend sein.

(2) Verhaltensbasiertes Matching

Anstatt zu fragen, was die Nutzer suchen, wollen immer mehr Dienstleister das aus dem Verhalten der User ableiten. Solche Dating-Dienste gehen von der Annahme aus, dass individuelle Handlungen viel aussagekräftiger sind als jede Selbstaussage. Sie verfolgen also jeden Klick und Wisch, um daraus auf individuelle Präferenzen zu schließen.

Vorteile
Man muss nicht viel tun, sondern einfach den Service nutzen. Je öfter eine bestimmte Art von Profil eine positive oder negative Reaktion hervorruft, lernt die Matching-Logik etwas Neues über die Vorlieben des Users und stellt die nächste Empfehlung entsprechend darauf ein.

Nachteile
Verhaltensbasierte Empfehlungen werden in der Regel von Online-Shopping-Diensten eingesetzt, um Produktempfehlungen zu generieren. Allerdings ist Onlinedating wesentlich komplexer. Gegenseitige Anziehung und Sympathie entstehen in vielseitigen Prozessen, die nicht so leicht auf eine Formel reduziert werden können wie "andere Kunden kauften auch..."

(3) Manuelle Suche

Die "Online-Shopping" Variante verzichtet weitgehend auf Matching-Algorithmen zu Gunsten der Suche. Theoretisch kann jeder jeden kontaktieren und hat die volle Kontrolle über die eigene Favoriten-Liste. In der Regel gibt es viele verschiedene Filter, mit denen man spielen kann, um die Suche genau einzugrenzen und je nach Lust und Laune zu ändern. Im Gegensatz zu Geolocation-Diensten können Singles selbst wählen, wo sie suchen wollen, anstatt auf Mitglieder beschränkt zu sein, die gerade vor Ort sind.

Vorteile
Es gibt keine offenere Singlebörse als eine, die Mitgliedern unbeschränkten Zugriff auf die gesamte Datenbank gewährt. User können ihre eigenen Kriterien auswählen und mit Suchfiltern experimentieren, bis sie die richtige Anzahl an relevanten Treffern erhalten.

Nachteile
Bei der manuellen Suche nimmt der Computer einem nicht wirklich die Arbeit ab. Man muss sich selbst entscheiden, was man will und wahrscheinlich eine Menge von Profilen durchsuchen, um es zu finden.

(4) Matching auf der Grundlage von Gemeinsamkeiten/gemeinsamer Interessen

Für diejenigen, die Wert darauf legen, dass ihr Partner eine ganz bestimmte Leidenschaft teilt, ein gemeinsames Hobby hat, sich für die selben Themen interessiert oder den gleichen Lebensstil pflegt, ist es möglicherweise sinnvoll, eine Dating-Website zu wählen, die bereits diese Vorauswahl getroffen hat. Dating-Seiten rund um ein bestimmtes Thema richten sich ausschließlich an Singles mit einem entsprechenden Profil. Gemeinsame Interessen sind eine einfache, aber effektive Art und Weise, um festzustellen, ob man zusammen passen könnte. Möglicherweise ist es sogar die natürlichste Art der Partnerwahl.

Vorteile
Es ist leicht, sich näher zu kommen, wenn man schon vor der ersten Verabredung weiß, dass man ein gemeinsames Thema hat. Gemeinsame Interessen sind eine gute Grundlage für eine harmonische Beziehung.

Nachteile
Auch wenn gemeinsame Interessen nach einem vernünftigen Auswahl-Kriterium klingen, besteht hier die Gefahr, dass man sich zu sehr einschränkt. Außerdem bleibt die Idee außen vor, dass Gegensätze sich anziehen können.

(5) Psychologische Kompatibilität

Die wahre Kunst des Algorithmus besteht darin, Menschen aufgrund ihrer Persönlichkeitsprofile zusammen zu bringen, die wie für einander bestimmt sind. Solche Matching-Dienste mit psychologischem Hintergrund liefern ernsthafte und hochpreisige Partnervermittlungen. Die hohen Mitgliedsgebühren rechtfertigen sie mit der Fähigkeit, dem Nutzer nur Mitglieder zu präsentieren, die kompatibel sind und somit die Suche zu vereinfachen.

Vorteile
Persönlichkeitsprofile werden auf wissenschaftlicher Basis erstellt und sind ein wirksames Mittel, um besonders gute Übereinstimmungen zu erzielen. Darüber hinaus teilen diese Websites fast immer die volle Persönlichkeitsanalyse und allein dafür kann sich die Anmeldung schon lohnen.

Nachteile
Viele dieser Dienste sind teuer und die Registrierung ist aufwändig. Generell eignen sie sich nur für Singles, die wirklich ernsthaft einen festen Partner suchen. Jüngere Singles vermissen hier den Spaß am Dating.

Die Singleboersen-Experten.de Matching-Skala

Jeder erwartet sich von der Partnersuche etwas anderes – und jeder sucht auf eine andere Weise. Wenn Matching so wichtig für den Erfolg einer Onlinedating-Website ist, warum wissen wir dann so wenig über die Algorithmen, die dahinter stecken?

Singleboersen-Experten.de ist der erste Onlinedating-Vergleich, der einen einfachen und unkomplizierten Leitfaden für die Algorithmen hinter den Dating-Websites bietet. Unsere Skala zeigt auf einen Blick, welche Art von Algorithmus wo verwendet wird und für welche Art der Partnersuche dieser Ansatz am besten geeignet ist. Von impulsiven, flexiblen und spontanen Singles, die an schicksalhafte Begegnungen glauben und ihrem Bauchgefühl vertrauen, bis hin zu rationalen Singles, die glauben, dass die Liebe einen nicht auf den ersten Blick umhauen muss und die eine stabile Beziehung auf der Grundlage wissenschaftlicher Kompatibilität wollen – jeder sollte den Matching-Algorithmus nutzen, der am besten zu den eigenen Vorlieben passt.

Die Zukunft der Matching-Algorithmen

Die verfügbare Rechenleistung wird immer besser und die Menge der auswertbaren Daten immer größer. Dadurch wird es für Dating Unternehmen immer einfacher, verschiedenen Benutzern verschiedene Algorithmen zu bieten, um ein auf ihre Bedürfnisse und Vorlieben zugeschnittenes Matching zu liefern.

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